"Wow was für ein spannendes Thema", (zu mal ich mich damit abgefunden habe, dass ich keine Karriere machen werde) dachte ich als ich diesen Titel bei Blogg Dein Buch entdeckte. Sofort beworben und schon ein paar Tage später hatte ich die Bestättigung in der Email. Ich bekomme das Buch.
Das reale Leben bescherte mir ein volles Wochenende, aber in jeder freien Minute versuchte ich ein wenig in dem Buch zu lesen. Der Verlag C.H. Beck war bisher für mich immer ein Verlag, der Bücher rausbringt die ich mag. Aber diesmal bin ich über diese Auswahl nicht so glücklich.
Frau Anonyma ist laut Klappentext eine der wenigen Frauen in deutschen Frührungsebenen. Ich hatte mir ein toughe Frau vorgestellt die Klartext redet und sich von ein paar Männern nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Gefunden habe ich allerdings in dem Buch eine Frau bei der ich mir nicht vorstellen kann, dass sie es bis in die Führungsebene geschafft hat.
Es werden alle Klischees bedient. Sekretärinnen, die nur Frauen auf die Putzlisten der Teeküche schreiben. Chauffeure, die tausend Ausreden haben wenn eine weibliche Chefin gefahren werden soll und leider auch eine Frau die nicht klar stellt, wer hier der Boss ist. Vorgeschoben wird immer wieder der zurückhaltende Charackter der Chefin, die sich einfach nicht gegen den Chauffeuer durch setzt. Hier muss erst ihr Chef intervenieren. Das klingt für mich nach, "ich hole gleich meinen großen Bruder"
Am Anfang des Buches stellt sie klar, dass hübsche Frauen, genauso wie hässliche / burschikose Frauen Schwierigkeiten haben werden Karriere zu machen. Frauen müssen die Männer von ihrer sachlichen Kompetenz überzeugen. Mal ehrlich, ich möchte nicht nach meinem Aussehen Karriere machen sondern möchte durch meine Arbeit überzeugen.
Das Buch läßt sich schnell und flüssig lesen, aber schon nach ein paar Kapiteln bin ich gesprungen und habe nicht immer alles gelesen *Asche auf mein Haupt*. Aber sie hat mich nicht gereizt.
Zum Schluss beschreibt sie, dass sie sich wünscht Mutter zu werden. Irgendwann klappt das auch und das Buch endet damit dass sie von Ihren Vorgesetzten hört "Ihren Job können sie nach der Schwangerschaft aber nicht mehr machen"
In Zeiten in denen es Initiativen wie Familie 2.0 gibt um endlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzufordern, endet so ein Buch damit, dass wir Frauen lesen: Karriere geht nur ohne Kinder.
Nach meiner Meinung darf so etwas nicht mehr sein. Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch schreiben, ich hab zwar keine Karriere gemacht, aber ich bekomme Familie und Beruf unter einen Hut und finde es für mich ganz gut gelöst. Mein Kinder sind gut wie sie sind. Sie haben eine starke Bindung zu mir und wir haben ein liebes Umfeld, dass uns unterstützt aus diesen Kindern "normale" Menschen werden zu lassen...
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und wer von Euch dieses Buch trotz meiner relativ negativen Rezension lesen möchte kann das gerne hier bestellen.
lg
Michaela
Utsch! Das wird wohl nicht dein Lieblingsbuch.... aber das mit dem selber Buch schreiben ist vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee! lg
AntwortenLöschenich denke drüber nach ;-)
LöschenHuhu,
AntwortenLöschenich werde mich heute Abend auch dran machen das Buch zu lesen, ich bin wirklich schon sehr gespannt. Es ist schön zu sehen, dass du Beruf und Familie unter einen Hut bekommst. Es gibt da jedoch noch einen großen Unterschied zu "Karriere machen". Du sagst, es darf nicht sein, dass heutzutage jemand behauptet, dass Kariere für Frauen nur ohne Kinder geht. Dazu kann ich nur sagen, dass sich diejenigen, die behaupten, dass die Frau von heute sowohl Kinder haben kann als auch Karriere machen kann, sich ihre Floskeln sonstwohin stecken können. Die Realität sieht nämlich ganz anders aus! Es ist so gut wie unmöglich für Frauen mit Kindern in die Führungetage zu kommen. Wenn sie es doch schaffen, dann zu einem unzumutbaren Preis. Ich weiß das so genau, weil ich mich genau auf diesem Weg befinde.
LG
Anja