Donnerstag, 14. März 2013

Famile 2.0


Ich bin eine Rabenmutter! Ich wollte nach den Geburten der Kindern nicht einige Jahre meinen Job ruhen lassen, sondern bin jedes Mal schnell wieder für 2 Tage die Woche eingestiegen. Für miche eine ideale Lösung. Familie und Job nebeneinander.

Ich habe den Vorteil, dass ich meinen Job  auch von zuhause erledigen kann und einen Chef habe, der selber Vater ist und mal einspringen muss, wenn seine Frau nicht von der Arbeit fern bleiben kann... Das ist schon super für mich.

Aber mal ganz ehrlich, haben es alle Mütter so gut wie ich? Ich vermute mal nicht. Seit dem Weltfrauentag am 08. März gibt es einen Initiative Familie 2.0 die einen offenen Brief an die führenden Damen in der deutschen Politik verfasst haben.

Ich finde das sollten wir dringend unterstützen, denn die Familienpolitik in Deutschland ist nicht so toll wie sie dargestellt wird.  Nicht Herdprämie und Erhöhung des Kindergeldes helfen Familien, sondern eine Kinderbetreuung, die für die Eltern erschwinglich ist.

Im Sommer werden viele Eltern, trotz Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, allein da stehen. Als wir vor gut 6-7 Jahren die lokalen Politiker baten, uns zu helfen unsere Elterninitiative zu unterstützen mit dem Hinweis auf diesen Rechtsanspruch, bekamen wir nur lapidar die Antwort: "Der Rechtsanspruch gilt für die unter Dreijährigen, dann machen wir die Kitas auf für 2 1/2 jährige, dann haben wir den Anspruch erfüllt."


Daher wundert mich das nicht, dass es hier ziemliche Probleme geben wird. Die Länder bereiten sich auf eine Klagewelle vor.

Ich selber lebe in Duisburg und arbeite in Düsseldorf, das sind weniger als 30km Entfernung. Duisburg hat einen Nothaushalt und muss daher Kitagebühren teuer bei den wenigen Eltern die arbeiten (und gut dabei verdienen) eintreiben. In Duisburg bezahlt ein Drittel der Eltern nichts für die Kita, ein weiteres Drittel zahlt weniger als 50€ im Monat und der Rest zahlt bis zu fast 400€ (inkl. Essen bei den 3-6 jährigen). In Düsseldorf hingegen ist der Besuch der Kita kostenfrei. Auch wenn ich in der Stadt arbeite, darf ich mein Kind dort nicht in die Kita geben.

Nun müssen mein Mann und ich zeit versetzt arbeiten, d.h. der eine bringt die Kinder, der andere holt sie ab, weil wir sonst die Betreuungszeiten nicht einhalten können. Und glaubt mal nicht, dass mein Mann oder ich einen 40+ Stunden Job haben. Das kommt zwar mal vor, aber offiziell arbeitet mein Mann 38 und ich 35 Stunden die Woche.

Also liebe Politiker, sorgt dafür, dass Eltern entspannt arbeiten gehen können, indem ihr die Rahmenbedingungen für flexible Arbeitszeiten schafft und die Betreuung der Kinder flexibel gestaltet.

Ich hoffe darauf, dass meine Kinder diese Probleme mal nicht haben werden. Also bitte unterstützt diesen offenen Brief, druckt ihn aus und schickt ihn nach Berlin.

lg

michaela

1 Kommentar:

  1. ehhhhhh, ich sehe schon...keine kommentare :(... ich kann nur sagen, es geht noch schlimmer...
    und die werbesprüche "wir sind deutschland" hängen mir schon zum hals raus... wir sind nämlich nrw und die anderen sind rheinland-pflaz... ich wohne in einem kleinen dorf in nrw... vorne rheinland-pfalz und hinten auch... deswegen gehen zwei meiner kinder auch dort in die schule und in kiga. das dritte darf aber nicht mehr, denn die beiden kreise können sich nicht über das geld einigen. tja, es kommt noch besser. in rheinland-pfalz gibt es die beitragsfreiheit :) von der wir aber kein nutzen haben und monatlich den höchstsatz von 100euro an den träger ( die gemeinde) zahlen müssen... allerdings der zuständige kreis weisst davon nix... ich würde gerne wissen was mit dem geld passiert, denn genau deswegen darf mein sohn nicht mehr nach rheinland-pflaz in den kiga, weil wir wohl nur unkosten verursachen und nichts zahlen!

    was die arbeit hier betrifft, es ist kaum möglich hier in der ländlichen gegend (eifel) einen job zu finden und schon gar nicht mit den kiga/schulöffnungszeiten...

    soviel zur familienfreundlichen politik...

    und dir einen lieben gruss
    aneta

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